Ein Streifzug über die rekordverdächtigsten Golf-Alpin-Plätze
Die Golfplätze in Tirol und dem Salzburger Land haben jede Menge spektakuläre Wasserhindernisse zu bieten. Das ist unsere Highlight-Liste.
Im Golf-Regelwerk wurden sie lange Zeit einfach nur als frontale und seitliche Wasserhindernisse genannt. Völlig unspektakulär. Und dabei sind sie viel, viel mehr. Für die Golfer ein hartes Stück Arbeit, ziemlich viel Nervenkitzel – und oft ein riesiges, ballfressendes Monster. Für den Golfballtaucher eine wahre Schatztruhe. Und für die Golfklubs Postkartenmotive und einzigartige Aushängeschilder. Auch auf den Golf-Alpin-Anlagen in Tirol und im Salzburger Land gibt es spektakuläre Wasserhindernisse – vom reißenden Fluss bis zum großen See mit sprudelnder Fontäne. Das sind unsere Top 10.
Der Golfplatz Kössen befindet sich im ebenen Talkessel des Kaiserwinkls. Der 5.645 Meter lange 18-Loch-Platz wurde vom britischen Architekten Don Harradine 1988 umweltschonend gestaltet. Wasser scheint hier auf den ersten Blick nicht das große Problem zu sein. Eher der alte Baumbestand. Doch an Loch 18 ändert sich das, einem 164 Meter langen Par 3. Die Kohle, der Fluss, der sich den Weg durch das Gelände bahnt, schneidet den direkten Weg zum Grün ab. Und dann lautet die alles entscheidenden Frage: volles Risiko und direkt aufs Grün oder den Ball doch lieber vor der Kohle ablegen?
Abseits touristischer Hauptverkehrsrouten liegt die 2014 eröffnete 18-Loch-Golfclub Kitzbüheler Alpen auf dem herrlichen Sonnenplateau von Westendorf, der jüngste Golfplatz der Region. Die Konzentration sollte trotz der wunderbaren Blicke in die Tiroler Berge dann allerdings an Loch 18 noch einmal voll auf die Spielbahn gerichtet werden: Am Ende des 468 Meter langen Par 4 wartet zwar ein großes Grün. Rechts und links davon lauert allerdings das Wasser. Und es bleibt nur ein schmaler Durchgang, um nicht nass zu werden.
Auch im Golfclub Zillertal in Uderns hat das wohl spektakulärste aller 18 Löcher mit Wasser zu tun. Mit ziemlich viel Wasser sogar. Die neunte Spielbahn, ein 377 Meter langes Par 4, ist ohnehin schon nicht ganz einfach zu spielen – und dann wartet am Ende auch noch ein Inselgrün inmitten eines wunderbaren Ensembles aus Tradition und Moderne. Hier der Blick auf die ursprüngliche Zillertaler Landschaft, dort die junge Architektur der Sportresidenz, einem Vier-Sterne-Superior-Hotel.
Während viele Klubs ihr „Signature Hole“ mit Wasserhindernissen versehen, ist der 18-Loch-Meisterschaftskurs im Golfclub am Mondsee eigentlich ein einziges, riesiges Wasserhindernis. Der Drachensee ist auf diesem Platz allgegenwärtig. Besonders knifflig wird es auf den letzten vier Spielbahnen. Das Nass ist hier eine permanente Gefahr. Mal von rechts, mal von links und manchmal sogar von beiden Seite.
Ganz schön viel Wasser ist auch auf dem 18-Loch-Platz des Golfclubs Eugendorf bei Salzburg im Spiel. Zur größten Herausforderung wird es aber wohl an der zehnten Spielbahn – wenn man es denn darauf anlegt. Denn das Par 5 hat eine weitere Besonderheit: zwei Grüns. Je nach Spielstärke befindet sich das Loch vor oder hinter dem Wasser. Um drüber zu kommen, benötigt man aber schon einen soliden Schlag von knapp 140 Metern.
Im Golf & Country Club Gut Altentann merkt man, dass ein guter Designer am Werk war. Die 18-Loch-Anlage in unmittelbarer Nähe zu Salzburg ist der erste von Jack Nicklaus auf dem europäischen Kontinent designte Golfplatz. Gleich zwei Spielbahnen haben es in die engere Auswahl geschafft. Und die können ganz schön Bälle kosten. Wir finden: Bahn 9 ist besonders spektakulär zu spielen. Ein Par 3 mit 149 Metern zur Fahne. Das Grün gehört auch zu Bahn 18. Wer drauf will, muss übers Wasser – und durch alten Baumbestand, der ebenfalls geschickt platziert ist.
Auf der Runde im Golfclub Nationalpark Hohe Tauern werden Golfer von einem kleinen Bach begleitet. Aber nein, das ist freilich kein Ungetüm, das Angst einflößt. Beim krönenden Abschluss an Bahn 18 ist das schon anders. Das 137 Meter lange Par 3 endet auf einem Inselgrün, direkt vor dem Clubhaus. Auf die Schlägerwahl kommt’s an … dann gibt’s vielleicht sogar Applaus von den Zuschauern auf der Terrasse.
Die Anlage des Golfclubs Radstadt hat es schon auf so manche Bucketlist geschafft. In erster Linie wegen des Birdiejet, der Gondelbahn, die Golfer zum Abschlag nach oben bringt. Kein Wunder, dass das für viele Gäste auch das Highlight auf der Runde ist. Aber der 18-Loch-Platz fordert dennoch ein konzentriertes Spiel. Ganz besonders an Bahn 8. Auch das ist lediglich ein Par 3, mit 161 Metern Länge. Schon hinter den Abschlägen steht das Wasser, das Loch befindet sich mittendrin – auf einem Inselgrün.
Im Golfclub Lungau/Katschberg geht’s auf über 1000 Metern Höhe zur Sache. Die Anlage zählt nicht umsonst zu den schönsten und anspruchsvollsten Plätzen Österreichs. Wasser kommt hier immer wieder mal ins Spiel. Schwierig wird es zum Abschluss an der letzten der 18 Bahnen (Par 5, 479 Meter). Rechts ein wunderschöner Teich, links tiefes Rough – und auf der anderen Seite des Wassergrabens ein Inselgrün. Da ist noch einmal volles Konzentration und Präzision gefragt, bevor es an Loch 19 gesellig wird.
Diese Spielbahn kennt wohl fast jeder Golfer, der gerne in der Golf-Alpin-Region unterwegs ist. Sie ist ein oft verwendetes Werbemotiv: die „Zehn“ auf dem Kurs Kitzsteinhorn am Golfclub Zell am See, ein 459 Meter langes Par 5. Mit einem guten Drive und ganz viel Mut ist das Inselgrün sogar mit zwei Schlägen zu erreichen, aber auch dem guten Spieler ist die sichere Variante anzuraten. Und bloß nicht vom Panorama zwischen Gletscher, Berge und See ablenken lassen.